Damen Oberliga Hessen 2018/19

Nervenkitzel in Gießen

 

 

Am vergangenen Samstag haben die Spielerinnen der FSV Bergshausen nicht 2:3 verloren, sondern in einem packenden Match einen Punkt gewonnen (18:25, 11:25, 26:24, 25:19, 12:15)! Somit sind die beiden Teams sich nach Hin- und Rückspiel nun quitt. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren die Elfen mit lediglich acht Spielerinnen und somit nur einer Wechselmöglichkeit in die Universitätsstadt nach Mittelhessen. Auch Trainer Thomas Willisch befand sich an diesem Wochenende im Skiurlaub. Also nicht die einfachsten Voraussetzungen. Satz 1 begann dafür höchstkonzentriert, schnelle Ballwechsel ermöglichten den Elfen mit fünf Punkten davon zu ziehen. Diagonalspielerin Ulrike Albrecht machte starke Aufschläge, brachte die FSV weiter nach vorne. Doch Gießen wollte sich in der eigenen Halle nicht aufhalten lassen, glich durch starke Aufschläge aus und ging in Führung. Die letzte Konsequenz blieb aus und Satz 1 wurde mit 18:25 verloren. Satz 2 sollte nun konsequenter vonstatten gehen, mehr Konzentration in der Annahme und Abwehr musste her. Doch auch zu Beginn zeigte sich, dass dies nicht richtig klappen sollte gegen die starken Angreiferinnen der Gegnerinnen und dem laut trommelnden gegnerischen Fanblock im Rücken. Zu viele Unkonzentriertheiten ließen den USC mit 10 Punkten davonziehen. Jetzt mangelte es an allen Ecken und Enden, der Spielaufbau wollte nicht mehr gelingen und das Ergebnis war mehr als eindeutig (11:25). Aufgeben gibt’s nicht und da es den Elfen selten an Kreativität mangelt, wurde es nun ganz unkonventionell: Ab sofort standen nun zwei Zuspielerinnen auf dem Feld, um jederzeit drei Angreiferinnen zur Verfügung zu haben. Und siehe da, das Volleyball spielen wollte nun wieder gelingen! Mannschaftsführerin Christine Selle nahm das Herz in die Hand und konnte die stark abgewehrten Bälle von Libera Tanja Schulz-Wulf und der nun auf Außen spielenden Kelsey Manz eindrucksvoll am Netz verwerten. Doch die Zuspielposition war nicht die einzige Neuerung, auch Außenangreiferin Christiane Wieja fand sich nun auf der Mittelposition wieder und machte einen ausgezeichneten Job. Gießen war genauso überrascht und tat sich schwerer in der Abwehr. Erfolgreich absolvierten die FSV Spielerinnen Satz 3 (26:24). Einen Satz galt es nun noch zu gewinnen, um nicht punktelos die Heimfahrt anzutreten. Gießen war hellwach, platzierte die eigenen Angriffe variabel im Feld der Bergshäuserinnen. Doch Zuspielerin Bianca Grünewald erhechtete zahlreiche Bälle auf Position 1, während Zuspielerin Alexandra Steinbach-Krug die Bälle verteilte. Nun ergaben sich auch Lücken im großen Gießener Block, die Lisa Reißig auf der Mittelposition zu ihren Gunsten nutzte. Gemeinsam mir den mitgereisten, trommelnden Fans machte eine Aufschlagserie von Bianca Grünewald von sage und schreibe 12 Punkten den Satzgewinn perfekt (25:19). Die ersten Jubelgesänge brachen aus, damit hat an diesem Tag wohl niemand mehr mit gerechnet. Im letzten Satz schenkten sich beide Teams nichts, Kopf an Kopf und Punkt um Punkt gingen die abwechslungsreichen Angriffe mit langen Ballwechseln einher. Die Abwehr kämpfte auf beiden Seiten, doch dann setzte sich Gießen mit 9:13 ab. Nochmal alle Kräfte mobilisieren hieß es, doch leider gelang es den Elfen nur noch auf 12:14 heranzukommen. Den letzten Satz und somit den Sack zu zum 12:15 sollte im Rückspiel nun Gießen gelingen. Dennoch freudestrahlend lagen sich die Spielerinnen der FSV in den Armen: Es lohnt sich immer bis zum Ende zu kämpfen und an sich zu glauben. „0:2 an Sätzen hinten zu liegen und dann das Spiel noch so zu drehen, gelingt nur mit einem Team wie wir es haben“, resümiert Libera Tanja Schulz-Wulf. Die Elfen können stolz auf dieses Ergebnis sein und brauchen sich nicht im geringsten zu verstecken. Mit lauter Musik feierte man auf dem Rückweg den gewonnenen Punkt. Am kommenden Samstag um 19 Uhr geht es nun weiter in der eigenen Halle gegen den TSV Auerbach, gegen die die Spielerinnen noch auf eine Revanche aus sind.